Geschichte 

 

Auszug aus der Kölnischen Rundschau vom September 1953 oder:
Wie sich Hitdorf von Rheindorf trennte

Wenn man dem Ursprung der St. Sebastianus Schützenbruderschaft Rheindorf nachgeht, dann führt der Weg der Forschung auch nach Hitdorf und Reusrath. Mit beiden Pfarrorten zusammen bildete Rheindorf eine Bruderschaft. Jahrhundertelang wurde das Schützenfest jeweils in dem Ort des Schützenkönigs gefeiert. Er hatte ja die Verfügungsgewalt und konnte in gewissen Dingen, besonders hinsichtlich des Schützenfestes, selbstständig entscheiden.

Auseinandergegangen

Es ist kaum anzunehmen, daß es dabei immer glatt hergegangen ist. Sonst hätten nicht die Schützen aus Hitdorf, wie einem alten Protokollbuch der Rheindorfer Bruderschaft zu entnehmen ist, am 5. August 1877 den Antrag gestellt, die Bruderschaft zu trennen und eine selbständige sowohl in Hitdorf als auch in Rheindorf zu bilden.
Die Rheindorfer scheinen dabei im Vorteil gewesen zu sein, da bald darauf nicht sie, sondern die Hitdorfer aus der bestehenden Bruderschaft ausgetreten sind. Zwei Jahre später kam es zur Vermögensauseinandersetzung. Vor allem ging es um das Königssilber. Man einigte sich dahin, dar Hitdorf sämtliche von Hitdorfer Schützenkönigen gestifteten Silberschilde “ 17 an der Zahl und fünfzehn Mark baar ” erhielt, “ wo hingegen die übrigen Schilder, 17 an der Zahl sowie der Vogel nebst Kette und die Vereinsfahne der Bruderschaft in Rheindorf verbleiben ”.
Auf einen Anteil an dem “Baar-Bestande” verzichteten die Mitglieder von Hitdorf. Dieses Protokoll schließt mit der Hoffnung, “ daß die Eintracht und Freundschaft unter den Brüdern von Hitdorf und Rheindorf bestehen bleibe ”.
Übrigens war es für die Hitdorfer nicht schwer, keine weiteren Ansprüche an den Kassenbestand zu stellen. Das Vereinsvermögen in bar betrug nämlich nach Abzug der den Hitdorfern zugestandenen 15 Mark nur noch 1,37 Mark.